ER lebt
«Aktion Weihnachtspäckli» 2020

560 Kinderpäckli und 40 Erwachsenenpäckli: Das ist die Bilanz der «Aktion Weihnachtspäckli» 2020 – dank Unterstützung durch sehr engagierte freiwillige Helferinnen und Helfer beim Verpacken sowie derer, die bereits fertige Päckli vorbeigebracht haben. Wow! Obwohl im Team der Freiwilligen viele langjährige Mitarbeitende mit dabei waren, gab es im Vorfeld der «Einpack-Tage» viele Details zu klären: Wer hilft wann mit beim Einpacken? Wer holt wann welches Material mit welchen Fahrzeugen ab? Wann sollen die Abholdienste der Christlichen Ostmission aufgeboten werden? Ist für Pausensnacks für die Freiwilligen gesorgt, bzw. wer kümmert sich darum? Und nicht zuletzt: Können wir die Aktion wegen Corona überhaupt durchführen und wenn ja, wie sieht das Schutzkonzept aus? Diese und viele andere geklärte Detailfragen fügten sich schliesslich zu einem erfolgreichen Ganzen zusammen. Vielen herzlichen Dank allen Beteiligten für ihren grossartigen Einsatz!
Daniel Mörgeli
Gebetswochen November 2020

In den ersten beiden Novemberwochen war im Kirchgemeindehaus ein Raum für das Gebet reserviert. Eine wunderschöne Dekoration und verschiedene Impulse luden dazu ein, dass – im Rahmen der Prayer 24/7-Initiative – dort rund um die Uhr gebetet werden konnte.
Ein intensiver Arbeitstag liegt hinter mir. Ich freue mich auf die Gemütlichkeit meiner Wohnung. – Ach nein, da steht ja noch die Zeit im Gebetsraum an. Fast vergessen. Müde komme ich an. Mag ich beten? Mag ich sprechen? Ankommen, den Raum wahrnehmen. Mich ermutigen lassen durch die Zeichnungen an den Wänden. Durch die Dank– und Bittgebete meiner Vorgänger/innen. Ich lege mich auf den Boden. Höre dem Lied «You say» der PlugIN-Band zu. Den Blick auf das warm beleuchtete Kreuz. Meine Gedanken auf Gott ausrichten. «Du sagst, ich bin stark, wenn ich denke, dass ich schwach bin.» Glauben, was ER über mich sagt. SEINE Gegenwart wahrnehmen. Auf IHN fokussieren. IHM den Tag zurückgeben. SEIN Wort lesen. Aufnehmen. Sein. Sein – in SEINER Gegenwart. Geniessen. Mein dankbares Herz IHM geben. Zu Kräften kommen. SEINE Herrschaft proklamieren. Verbunden sein mit anderen Gemeindegliedern. Eine Stunde ist vorbei, ohne viele Worte. Ermutigt – in der Oase des Alltags.
Gabi Tellenbach
Der Gebetsraum hat für mich deshalb eine grosse Bedeutung, weil sich dort hingegebene Herzen mit Gottes Herz verbinden, und weil das Feuer vom Geist Gottes den Boden heilig werden lässt. Die Atmosphäre verwandelt sich in eine des Himmels. In einem solchen Raum wächst der geistliche Hunger, und dieser wird von Wundern und Befreiung begleitet! Es entsteht eine generationenübergreifende Gebetseinheit, die den König aller Könige ehrt und sein Königreich auf dieser Erde vorantreibt. An dieser Art sich mit dem Himmel im Glauben zu verbinden, kann sich jeder beteiligen und geht über weltliche Grenzen hinaus. Ich liebe es, an einem solchen Ort zu beten, weil ich mich da in eine Bewegung, die Grosses erwartet, einfügen kann. Jonas Loosli
KUW-Lager 2020

Zu Beginn unseres KUW-Lagers fiel mir eine besonders ruhige, eher verschlossen wirkende Teilnehmerin auf. Ich hoffte, dass wir Jungleiter einen Draht zu ihr fänden und sie gut würden integrieren können. Unsere Gruppendynamik hat schon öfters Wunder gewirkt, was wohl an der Motivation und der Energie liegt, die wir alle mitbringen. Wenn wir gemeinsam an einem Projekt arbeiten, ist immer ein starker Zusammenhalt zu spüren, der die Teilnehmenden auf eine sehr wertvolle Art anstecken und im Glauben inspirieren kann. Aber was wir in diesen Lagertagen erlebten, war ohne Zweifel etwas ganz Besonderes: Wir durften eine wunderschöne Entwicklung bei der Teilnehmerin miterleben. Sie begann sich immer mehr zu öffnen und während der Kleingruppenzeiten ihre Gedanken mit einzubringen. Sie meinte sogar, sie sei eine völlig andere Person geworden. Wir sind immer noch beeindruckt, wie sehr so eine Woche Leben verändern kann.
Nina Arnet
... in den Gemeindeferien in Moscia/Ascona:

die Freude, die morgendliche Müdigkeit mit einem Schwumm im noch ruhig daliegenden See zu überwinden. Die Freude, die Spätsommersonne auf sich scheinen und den Gewitterregen auf sich niederprasseln zu lassen. Die Freude, Menschen zu begegnen, gemeinsam Kaffee zu trinken und über Fragen, die das Leben stellt, zu diskutieren. Die Freude, ein Kleinkind in den Armen zu halten, ein schon etwas grösseres Kind bei seinen Entdeckungen zu beobachten und im Kreis derjenigen, die eigentlich keine Kinder mehr sind, neue Spiele kennenzulernen und wieder einmal herzhaft «herumzuscherzen». Es gäbe wahrlich unzählige Gründe zur Freude zu nennen. Nur noch soviel dazu: Freude ist meine Antwort auf mein Beschenktsein. Beschenkt von einem Gott, der alles geschaffen hat, woran ich mich freuen kann. Beschenkt von einem Gott, der mich mit meinen Unzulänglichkeiten und meinem Versagen annimmt, weil er in Jesus Christus den Preis dafür bereits bezahlt hat. Daniela Baumann
Lockdown!

Während mein Mitstudent dauernd von bestimmt baldiger Schliessung einiger Vorlesungen sprach, lachte ich nur darüber. Als dann aber genau das und noch mehr eintraf, lachte ich nicht mehr. Ich bekam grosse Angst vor der Strukturlosigkeit, die mich erwartete. Während mir schon Horrorszenarien im Kopf herumschwebten von Prüfungen, die ich nicht bestehe, und Ausgangssperren, kam mir dieser Bibelvers in den Sinn: «Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage» (Mt 6,34). Dieser Vers hat mich in den letzten Wochen begleitet. Ich versuche, jeden Tag so zu nehmen, wie er ist und mache das beste daraus. Bei der Arbeit schätze ich es, mehr Zeit zu haben für die Vorbereitung der KIWO, privat habe ich das Gefühl, Freundschaften werden intensiver gepflegt, das Distance-Learning im Studium funktioniert besser als erwartet und die Entschleunigung, die durch das Wegfallen vieler Aktivitäten geschieht, ist spürbar.
Tahani Assad, Kinder– und Jugendarbeit
ER fragt
Luca Uloth, 18, ist technisch begabt und ermöglicht in unserer Kirchgemeinde seit einigen Monaten die Livestream-Produktion von SurPraise- und PlugIN-Gottesdiensten
Warum engagierst du dich bei technischen Aufgaben in unserer Kirchgemeinde? Schon seit ich klein bin, begeistern mich technische Aufgaben in verschiedenen Bereichen. Mitarbeit ist für mich Teil meines Dienstes an Gott, abgeleitet aus dem Begriff «Gottesdienst».
Warum ist es sinnvoll, Livestream-Angebote zu haben? Es ist für mich wichtig, dass auch in Pandemie-Zeiten etwas von der Liebe und Hoffnung des Christentums in die Wohnzimmer der Kirchgänger gebracht wird. Ein Livestream ist dabei eine der persönlichsten Varianten.
Was ist nach deiner Meinung die wichtigste Aufgabe der Kirche? Kirche soll ein Ort sein, wo Gemeinschaft und Nächstenliebe gelebt werden darf (vgl. Matthäus 18,20).
Was ist dein Wunsch an die Kirche Ittigen oder an ihre Mitarbeitenden? Aus der aktuellen Situation das Beste machen, egal wie es im Moment und in der nahen Zukunft aussieht, und den Blick immer auf Jesus richten.
Caroline Uloth, 46, Bolligen, Physiotherapeutin und Feldenkraislehrerin
Warum besuchst du die Abendandachten? Ich sehne mich danach, Gottesdienst in Gemeinschaft zu feiern. Ich könnte ja digital etwas herunterladen, aber die Abendandachten sind eine schöne Möglichkeit, in die Kirche zu kommen und Gemeinschaft zu haben.
Warum gehst du hier zur Kirche und nicht woanders? Die Ittiger Kirche ist für mich schon als Teenager zu einer Heimat geworden. Wegen dieser Heimat komme ich hierher. Natürlich ist diese Heimat gefüllt mit Inhalten, die mich abholen.
Was ist nach deiner Meinung die wichtigste Aufgabe der Kirche? Gottes Wort auszulegen und Formen zu finden, möglichst viele Menschen damit zu erreichen. Und ein Ort zu sein, wo jeder Mensch willkommen ist, so wie er ist.
Und was ist deine Aufgabe innerhalb dieser Kirche? Ich möchte ein aktives Gemeindeglied sein und meine Gaben dort einsetzen, wo es sich ergibt.
Was ist dein Wunsch an die Kirche Ittigen oder an ihre Mitarbeitenden? Dass die Kirche sich selber treu bleibt und nicht dem Mainstream nachgeht, sondern wirklich Kirche lebt, so wie sie es für sich selber versteht.
Felix Reutimann, 69, Ittigen, Kirchgemeinderat, Ressort Diakonie und Mission bis 31.12.2020

Warum hast du dich in dieser Kirchgemeinde engagiert? Im Jahre 2003 fragte mich Christoph Stücklin für die Mitarbeit im Kirchgemeinderat der reformierten Kirche Ittigen an. Seit 2004 durfte ich mitarbeiten.
Was war dir besonders wichtig in deiner Aufgabe? Ich hatte Freude an der Arbeit im Kirchgemeinderat und leitete das Ressort Diakonie und Mission. Wir durften verschiedene Aussendienstmitarbeiter/-innen unterstützen, im Gebet und finanziell. Wir konnten auch verschiedenen Werken im In– und Ausland mit Geldgaben aushelfen. Sehr gut erinnere ich mich auch an die gemeinsamen Gebete und das auf Gott Hören, als ein Neubau des langjährigen «Profiduriums» in Worblaufen anstand. Ich freue mich noch heute am gelungenen Projekt «Casappella». 2009 wurde es feierlich eröffnet. 2008 wurde ich wiederum angefragt für die Mitarbeit in der ökumenischen Betriebskommission (BK). Ich freute mich an der Arbeit und durfte einige Jahre auch als Präsident der BK dienen. Ich hoffe doch, hie und da für den Frieden in Kirche und Ökumene eingetreten zu sein.
Was hat dir die Kirche in den vergangenen Jahren gegeben? Die Kirche hat mir Heimat gegeben. Ich durfte viele gute Beziehungen knüpfen und Geborgenheit erfahren. Viele schöne Gottesdienste und Arbeitsgruppen haben mir die Augen geöffnet für Gottes Liebe zu uns Menschen. Auch in schwierigen Zeiten durfte ich Hilfe und Heilung erfahren.
Was ist in deinen Augen die Aufgabe der Kirche? Aufgabe der Kirche ist es, die gute Botschaft von der Liebe Jesu zu leben und den Menschen weiterzugeben. Deine Wünsche an die Kirche Ittigen? Ich wünsche unserer Kirche, dass unsere Augen geöffnet werden für die Nöte unserer Nächsten, dass wir Licht bringen in unsere Gemeinde und unsere Umwelt. So lernen wir zu spüren, wie das Reich Gottes wächst um uns herum. Der Friede Gottes möge unsere Arbeit in all unseren Herausforderungen begleiten. «Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen» (Hoffnung für Alle; Matthäus 5,9).
Bernd Nordieker, 56, neu in Münchenbuchsee, Kirchgemeinderat, Ressort Liegenschaften bis 20.12.2020

Warum hast du dich in dieser Kirchgemeinde engagiert? Neben der Familie war Kirche und Kirchgemeinde seit frühester Kindheit mein nächster Bezugskreis – ich kenne es also gar nicht anders, als dass man aktiv am Gemeindeleben beteiligt ist und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten engagiert.
Was war dir besonders wichtig in deiner Aufgabe? Bei den Liegenschaften geht es meistens um verschiedenste Wünsche, die an die Räumlichkeiten gestellt werden. Häufig resultieren dann grössere Summen bei der Umsetzung. Ich habe immer versucht, den Nutzen, die Kosten und die Langlebigkeit der Investitionen möglichst gut in Einklang zu bringen.
Was hat dir die Kirche in den vergangenen Jahren gegeben? Eine ganze Menge Arbeit. Nein, im Ernst – ich habe viel Zuspruch, Ermutigung und Bestätigung erfahren. Dazu kommen viele Begegnungen mit Menschen aus der Kirchgemeinde wie auch darüber hinaus. Das alles in einem Tätigkeitsfeld, in dem ich meine praktischen Fähigkeiten mit einbringen durfte – darf man sich mehr wünschen?
Was ist in deinen Augen die Aufgabe der Kirche? Offen und weitherzig zu sein für die Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Nur so kann in meinen Augen die Kirche die relevanten Fragen möglichst vieler Menschen aufnehmen. Ich sehe Kirche nicht ausschliesslich als Wohlfühlprogramm für die, die bereits dabei sind, sondern als vielfältig, bunt, zeitgemäss und lebensnah. Ein ökumenisches Dach, unter dem vieles Platz hat, welches aber immer auf dem Fundament Jesus Christus steht.
Deine Wünsche an die Kirche Ittigen? Ich wünsche der Kirchgemeinde Ittigen einen stetigen, konstruktiven Wandel im Sinne des oben Gesagten. Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht von jemandem, der nicht mehr in der Gemeinde lebt, kaum angebracht, konkrete Wünsche zu äussern. Diejenigen, die sich weiterhin und zukünftig engagieren, werden das sicherlich sehr gut machen.
Dominique Baumann, an der kommenden Kirchgemeindeversammlung zur Wahl vorgeschlagener Pfarrer

Mein Name ist Dominique Baumann, ich bin 49 Jahre alt, verheiratet mit Corinna und Vater von Anna Lena. Aufgewachsen bin ich in Basel und seit 20 Jahren tätig als Pfarrer im Aargau. Die letzten zwölf Jahre verbrachten wir in Oftringen, in einer lebendigen Kirchgemeinde. Von Natur aus bin ich eher der sportliche und mathematische Typ. Gleichzeitig habe ich schon als Kind «gewusst», dass Kirche etwas Lebendiges und Echtes sein sollte, obwohl mir das niemand direkt vermittelte. Als ich später zum persönlichen Glauben an Jesus Christus kam, wurde mir klar, dass beides von ihm ausgeht. Ich liebe es zu erfahren, wie andere Menschen das Leben anpacken, besonders auf Reisen. Als ich ein Jahr lang in Jerusalem Archäologie studierte, traf man mich eher bei den Beduinen an, als beim Umdrehen von Steinen … Kirche sein heisst für mich: Menschen unterstützen einander, ihre Beziehung zu Gott zu finden und zu leben. Das habe ich in Ittigen so wahrgenommen. Ich freue mich auf Sie!
Mario Liniger, 26, Bern, angehender Gymnasiallehrer

Warum bist du heute Abend hier in Worblaufen zum Gottesdienst gekommen? Die Gottesdienstzeit am Sonntagabend und die Form der Feier sprechen mich sehr an: liturgisch, alt und modern gemischt, starke Predigt und gute Musik. Ich fühle mich hier wohl und komme deshalb gerne aus Bern hierher.
Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Aufgabe der Kirche? Sie soll den Kirchenmitgliedern die Frohe Botschaft mitgeben und zeigen, wer Jesus und wer Gott ist. Gleichzeitig hat sie seelsorgerliche Aufgaben und kann dasein, wenn man sie braucht.
Was ist deine Aufgabe innerhalb dieser Kirche, damit sie z. B. ihre Aufgabe erfüllen kann? Ich arbeite als KUW-Mitarbeiter in der Kirchgemeinde Moosseedorf. Weil ich sehr gut mit Jungen umgehen kann, nehme ich solche Aufgaben bereits wahr und möchte das auch weiterhin tun. Und ich sehe meine Aufgabe auch darin, dass ich immer wieder komme und anderen Menschen davon erzähle oder sie auch mal mitnehme und meine Zugehörigkeit zur Kirche immer wieder zeige.
Was ist dein Wunsch an die Kirche Ittigen oder an ihre Mitarbeitenden? Macht weiter so!
(Aufgezeichnet im Februar 2020)
Rebecca Loosli, 26, Wabern, Primarlehrerin

Rebecca Loosli arbeitet als Primarlehrerin, macht am IGW ein CAS und ist gerne draussen mit Menschen unterwegs. Das Interview wurde nach dem Abendgottesdienst in der Casappella vom 23. Februar 2020 aufgezeichnet.
Warum bist du heute Abend zum Gottesdienst gekommen? Ich finde es wertvoll, einen ruhigen und besinnlichen Start in die Woche zu haben und die vergangene Woche auch so abschliessen zu können.
Warum kommst du jeweils nach Worblaufen zum Gottesdienst? Ich schätze das Schlichte und Besinnliche der Gottesdienste in Worblaufen sehr und auch den etwas kleineren Rahmen. Auch der landeskirchliche Aspekt entspricht mir.
Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Aufgabe der Kirche? Die Kirche soll das leben, wozu Jesus uns beauftragt hat, so wie er selbst gelebt hat. Aber nicht in einer aufdringlichen Art nach dem Motto «Wir wissen es», sondern so wie Jesus es gelebt hat: menschenfreundlich. Sie soll Aufgaben wahrnehmen, die in unserer heutigen Gesellschaft wichtig sind und in die Gesellschaft hineinwirken.
Was ist deine Aufgabe innerhalb dieser Kirche, damit sie z. B. ihre Aufgabe erfüllen kann? Das versuche ich zwischendurch immer mal wieder rauszufinden (schmunzelt) … aber in letzter Zeit finde ich da immer mehr.
Was ist dein Wunsch an die Kirche oder an ihre Mitarbeitenden? Es darf noch stärker alltagsbezogen sein, noch mehr Auswirkung in meinen Alltag haben. Es soll Veränderung in mir und in meinem Umfeld schaffen. Kirche soll nicht nur «in der Kirche» sein.
Hans «Housi» Jeker, 75, Ittigen

Warum bist du heute Abend (23. Februar) zum Gottesdienst gekommen? Nach einer etwas aufregenden Woche hatte ich das Bedürfnis, mich wieder einmal darauf zu besinnen, was richtig und wichtig ist.
Warum kommst du jeweils nach Worblaufen zum Gottesdienst? Worblaufen gehört zu Ittigen und ich bin ein alteingesessener Ittiger; deshalb ist klar, dass ich hierher komme. Ausserdem bin ich sehr zufrieden mit den Pfarrleuten.
Was ist deiner Meinung nach die wichtigste Aufgabe der Kirche? Den Menschen das Wesentlichste aus der Bibel beibringen. Aus meiner Sicht ist das immer noch «Ich bin die Wahrheit und das Leben … wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt». Das haben wir auch heute im Gottesdienst gehört. Das ist aus meiner Sicht das Zentrale im Christentum.
Was ist deine Aufgabe innerhalb dieser Kirche? Wir haben bei der 60plus-Adventsfeier einen kleinen Liederbeitrag gebracht … ansonsten habe ich nicht viel beigetragen, ausser der Kollekte (schmunzelt).
Was ist dein Wunsch an die Kirche oder an ihre Mitarbeitenden? Ich bin mit der Kirchgemeinde Ittigen sehr zufrieden. Ich wäre froh, wenn es so bleiben würde. Die grosse Zahl der Kirchenbesucher in Ittigen erstaunt mich. Das finde ich schön. Ich hoffe, das bleibt so und nimmt noch zu.
Nebiyu Ephrem, 42, Industriesattler und Chauffeur, Ittigen

Warum bist Du heute in den Gottesdienst gekommen? Der Heilige Geist hat mich hierhergeschickt. Ich bete täglich zwei Stunden, und letzte Woche hat Gott zwei Mal deutlich zu mir gesagt, dass ich diese Kirche besuchen soll. Jesus hat gesagt, dass man nicht nur alleine, sondern auch mit seinen Brüdern und Schwestern beten soll (Matthäus 26,36 – 46 und Johannes 10,27). Als ich dann heute hier war, hat mein Herz richtig geklopft!
Was ist in Deinen Augen die Aufgabe der Kirche? Die Kirche hat die Aufgabe, das Wort Gottes zu verkündigen und den Menschen die Augen für das Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen.
Siehst Du für Dich eine Aufgabe innerhalb dieser Kirche? Ich möchte gerne meine Kräfte der Kirche zur Verfügung stellen, indem ich ganz praktisch dort anpacke, wo es notwendig ist – beispielsweise putzen, Handwerksarbeiten etc.
Hast Du Wünsche an die Kirche Ittigen? Dass sie dem Heiligen Geist noch mehr Raum gibt, damit er seine Kraft entfalten kann wie in Apostelgeschichte 1,8.
Anmerkung der Redaktion: Nebiyu Ephrem kommt aus einer äthiopisch-eritreischen Familie und ist vor 7 Jahren in die Schweiz geflüchtet. Hier hat er seine eritreische Frau kennen gelernt. Er hat zwei Töchter (1 und 4). Ephrem gebraucht seinen Nachnamen als Vornamen. Er spricht nicht sehr gut Deutsch; das Interview gibt sinngemäss seine Antworten wider. Ephrem will unbedingt besser Deutsch lernen. «Ich bete zu Gott, bitte öffne meinen Kopf, dass ich besser Deutsch lerne.»
ER kennen
Was macht den Sonntag zum Sonntag?
Ist es das Ausschlafen, die Zeit mit Familie und Freunden, das Ausbrechen aus dem durchgetakteten Alltag? Das wohlverdiente Nichtstun nach einer strengen Arbeitswoche? Oder sind es die Freizeitaktivitäten, für die sonst die Zeit nie reicht? Wenn ich ehrlich bin, sind es zu einem grossen Teil solche Dinge, die mir am Sonntag der – vermeintlichen – Erholung dienen. Doch was wäre, wenn der Sonntag nicht Privatsache ist, sondern ein Geschenk Gottes – verbunden mit der Aufforderung, diesen Tag zu heiligen? Das heisst: gemeinsam für Gott, für uns und für unsere Mitmenschen ein Fest zu feiern, uns miteinander zu freuen, Gott und einander zu begegnen, Ihn anzubeten, Sein Wort zu hören, zusammen zu essen und zu trinken? Was wäre, wenn in einem solchen Gottesdienst die wahre Erholung gründet, die wir in der heutigen deregulierten und individualisierten Zeit mehr denn je nötig haben?* Was macht für Sie den Sonntag zum Sonntag?
Daniela Baumann, Reporterteam
*Gedanken aus einem Vortrag des Theologieprofessors Ralph Kunz am 8. März in Ittigen