Als ich zehn Jahre alt war, hörte meine ältere Schwester Musik von ABBA. Also fand ich ABBA schlecht. Später hörte sie Peter Maffay und The Rolling Stones. Also fand ich die auch schlecht. Schliesslich dachte ich, ich müsste mich von ihr abgrenzen. Später lernte ich durch sie eine Kirchgemeinde kennen, in der ich zum Glauben fand. Zum Glück!
Menschen prägen uns. Positiv und negativ. Wer fällt Ihnen ein, der oder die Sie positiv geprägt hat? Bei mir waren es nicht die scheinbar Perfekten, zu denen alle aufgeschaut haben. Es waren normale Menschen, die im richtigen Moment die richtigen Worte fanden oder einfach da waren, wenn ich sie brauchte.
So ist es auch in der Bibel. Sie kennt keine perfekten Glaubensheldinnen und -helden. Sie erzählt von denen, die sich trotz ihrer Begrenztheit von Gott haben bewegen lassen. Das ging selten reibungslos. Und doch ist Grosses daraus entstanden.
Auch heute lassen sich Menschen von Gott bewegen. Darum starten wir im Februar ein neues Angebot mit dem Namen «Deep Talk»: Verschiedene Menschen werden authentisch und mit Tiefgang von ihrem Glaubensweg erzählen. Es werden keine Heldengeschichten sein, sondern Lebenszeugnisse, welche die Zuhörenden vielleicht zu Grossem inspirieren.
Wir verabschieden uns von einigen Mitarbeitenden, die unsere Gemeinde geprägt haben. Gott hat unsere Gemeinde durch sie gesegnet. Und wir heissen neue willkommen, die unsere Gemeinde prägen werden.
An dieser Stelle möchte ich unseren langjährigen Mitgliedern ein Kompliment aussprechen. Sie haben so viele kommen und gehen sehen und waren immer wieder bereit, sich von ihnen prägen zu lassen.
Übrigens: Prägungen müssen nicht für immer sein. Und das ist gut so. Die Rolling Stones höre ich heute noch nicht gern. Dafür steht ABBA ganz oben auf meiner Playlist.
Dominique Baumann
Titelfoto von Edi Libedinsky auf Unsplash